Ostara, Frühjahrstagundnachtgleiche, Frühlingsanfang – egal wie wir es nennen - es ist jedes Jahr ein Wendepunkt in der Natur. Die helle Zeit mit Licht und Wärme beginnt wieder und mit dem Sonnenfest Ostara kehrt wieder Fruchtbarkeit und Wachstum in den Jahreskreis ein. Gefeiert wird mit Ritualen, die dich dabei unterstützen, selbst zu wachsen und deinen Weg zu finden.
INHALT
OSTARA: WOHER KOMMT´S?
FRÜHJAHRSTAGUNDNACHTGLEICHE: WAS IST DA LOS?
WENDEPUNKT IN DER NATUR: WAS MACHT MUTTER ERDE?
OSTARA UND DIE ANDEREN JAHRESKREISFESTE: WANN PASSIERT WAS?
DIE JAHRESKREISFESTE AUF EINEN BLICK
4 OSTARA-RITUALE: FRUCHTBARKEIT UND WACHSTUM FÜR DICH.
OSTARA: WOHER KOMMT´S?
Dazu gibt es, unterschiedliche Sichten. Die einen sagen, der Name „Ostara“ stammt vom lateinischen Wort „Aurora“ ab, was „Morgenröte“ bedeutet.
Die Göttin der Morgenröte steht sinnbildlich für das Wiedererwachen der Natur und dem Beginn neuen Lebens. Sie ist auch die Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, bringt wieder Licht, Wärme und Energie in die Welt.
Der angelsächsische Kirchenhistoriker Beda Venerabilis (673–735) erwähnte Ostara erstmals schriftlich. Beda wollte im Streit um den Namen des Osterfestes Argumente finden, um zu belegen, dass „Easter“ eine Referenz auf ein heidnisches Fest sei und setzte sich dafür ein, das Fest, der norddeutschen und skandinavischen Kirchentradition folgend, in „Passah“ umzubenennen. Ohne Erfolg.
In seiner Streitschrift „de temporum ratione“ sagt er in diesem Zusammenhang, der damalige Name des Monats April, „Eosturmonath“, leite sich direkt vom Namen der Göttin „Eostræ“ ab.
Dies übernahm der deutsche Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm (1758–1863), einer der Gebrüder Grimm und benutzt Bedas Ausführungen, als er 1835 die Herkunft des Wortes Ostern nachvollzog.
Grimm passte dabei den Namen der Göttin sprachlich an, indem er ihn vom mittelhochdeutschen Namen für den April ableitete. Aus dem mittelhochdeutschen „ôstarmânôt“ entstand so der Name „Ostara“.
In anderen Quellen, wie beispielsweise der skandinavischen Edda, kommen die Namen Eostræ oder Ostara nicht vor. Im keltischen Raum wurde das Ende des Winters und der Beginn des Frühlings mit Imbolc gefeiert und das große Fruchtbarkeitsfest war Beltane.
Gelegentlich wird auch ein etymologischer Bezug zur semitischen Fruchtbarkeitsgöttin Astarte vermutet, aber auch dieser Ansatz ist nicht geklärt.
Das Wichtigste für dich:
Lass dich davon nicht verwirren -egal woher der Name Ostara kommt. Feiere deine Frühlingstagundnachtgleiche so, wie es für dich stimmig ist. So, wie du es für dich am besten in dein Leben integrieren kannst. Denn dann können sich die Energien von Mutter Erde am besten entfalten.
WAS IST EINE FRÜHJAHRSTAGUNDNACHTGLEICHE?
Wenn Tag und Nacht gleich lang sind. Ein kurzer Moment der Balance entsteht - dann werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder länger und heller. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt - die Tage werden kürzer und Nächte länger.
Die Fakten aus astronomischer und meteorologischer Sicht
- Aus astronomischer Sicht bedeutet dies, dass die Sonne von Süden nach Norden über den Äquator zieht. Steht sie im Zenit, also genau senkrecht über dem Äquator, ist Frühlingstagundnachtgleiche – auch Äquinoktium genannt.
Und da wird es schon komplizierter, denn einen exakten Zeitpunkt gibt es nicht. Natur und Kosmos folgen keinem exakt festgelegten Zeitplan wie dem Kalender. Nach Angaben der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie ist der astronomische Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel 2011 das letzte Mal zwischen dem 20. und dem 21. März. Bis zum Beginn des 22. Jahrhunderts wird der Frühling zumeist am 20. März beginnen, ab 2048 schon am 19. März - zum ersten Mal wieder seit 1796.
- Meteorologen haben es da viel einfacher: Für sie fängt der Frühling stets am 1. März an.
WENDEPUNKT IN DER NATUR: WAS MACHT MUTTER ERDE UND WAS MACHTEN UNSERE VORFAHREN?
Mit Imbolc wird das Licht, das bereits zu Yule im Dezember geboren wird, erstmals sichtbar für uns. Mit Ostara beginnt die Zeit der Wärme, der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Es beginnt eine ungestüme Energie, die nach außen drängt, die alles wachsen lässt, die den sichtbaren Wachstumszyklus – auf der Erde – einläutet.
Alles lebt, wächst und wandelt sich nach den kosmischen Gesetzen des Jahreskreises. Für unsere Vorfahren und Ahnen war dies das tiefe Verständnis, wie Leben funktioniert. Alles war eingebunden in den Jahreskreis und hatte darin seinen Platz.
- Unsere Vorfahren hatten eine vielschichtige Kultur und Religion, die oft regional sehr unterschiedlich war.
- Auch die Jahreskreisfeste wurden zu verschiedenen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Inhalten gefeiert.
Gemeinsam war, dass unsere Vorfahren ihr Lebensumfeld beobachteten – die Natur und den Kosmos. Sie beobachteten den Lauf der Sonne und sahen, wann sie zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr an derselben Stelle aufging oder auf eine bestimmte Stelle schien.
In unserem heutigen linearen Denken führt dies oft zu Verwirrungen. Das muss nicht sein: denn es gibt immer mehrere Möglichkeiten zu einem Thema, einer Sache und auch zu den Jahreskreisfesten.
OSTARA UND DIE ANDEREN JAHRESKREISFESTE
Unsere keltischen Vorfahren empfanden, dass alles als Kreis innerhalb von Kreisen existierte – nicht linear. Einer dieser Kreise war der Jahreskreis. Darin enthalten sind die acht Jahreskreisfeste mit vier Sonnenfesten und vier Mond-, Erd- oder Feuerfesten.
Die vier Sonnenfeste sind die Wintersonnenwende Yule und die Sommersonnenwende Litha sowie die Frühjahrstagundnachtgleiche Ostara und Herbsttagundnachtgleiche Mabon.
DIE 8 JAHRESKREISFESTE AUF EINEN BLICK
- Mond-, Erd-, oder Sonnenfest: 31. Oktober mit Samhain
- Sonnenfest im Jahreskreis: 21. Dezember mit Yule
- Mond-, Erd-, oder Sonnenfest: 1. Februar mit Imbolc
- Sonnenfest: 21. März mit Ostara
- Mond-, Erd-, oder Sonnenfest: 1. Mai mit Beltane
- Sonnenfest: 21. Juni mit Litha
- Mond-, Erd-, oder Sonnenfest: 1. August mit Lughnasad
- Sonnenfest: 21. September mit Mabon
NUTZE DIE KRAFT VON OSTARA FÜR DICH
In der Natur wird der Winter „losgelassen“. Die Ruhe und Stille, die wir in den sichtbaren Teilen der Natur wahrgenommen haben, geht zu Ende. Es kommt etwas Neues. Eine kraftvolle ungestüme Energie, die Fruchtbarkeit, Wachstum und Fülle im Jahreskreis hervorbringen wird.
Für dich ist es eine Zeit, in der von Fruchtbarkeit und Wachstum immer mehr zu spüren ist, alles da ist, jedoch oft noch nicht ganz klar ist, was daraus werden soll. Es ist wie das Ei, in dem bereits alles vorhanden ist – nur noch keine konkrete Form hat.
Du kannst dir jetzt noch einmal überlegen, was in diesem Jahreskreis für dich bleiben soll, was du verändern willst oder was du loslassen möchtest. Du kannst deinen Gedanken, deinem Thema oder deinen Projekten eine Form geben, damit es sich bestmöglich im Laufe des Jahres verwirklichen kann.
Klarheit ist da angesagt über das, was du willst. Damit deine ganze Energie sich auf die Form konzentrieren kann, die du erschaffen willst. Und dazu braucht es deine Antriebskraft und dein Durchsetzungsvermögen.
Die kühle, besinnliche und auch lebensbedrohende Energie der dunklen Jahreshälfte geht immer mehr über in eine feurige Energie. Es ist die Zeit, deine Gedanken, dein Thema oder dein Projekt mit Schwung und Elan vorwärtszubringen. Dazu gehört auch dein Wille dranzubleiben, mal eigene Wege zu gehen oder ungewöhnliche Methoden und Lösungen anzuwenden.
4 OSTARA-RITUALE FÜR DICH
Gib deinem Thema eine Form
Für dieses Ostara-Ritual brauchst du ein Ei und eine Kerze. Das Ei steht für dein Thema oder dein Projekt, das sich im Laufe des Jahreskreises verwirklichen darf. Alles ist bereits vorhanden. Du gibst im jetzt die konkrete Form.
Die Kerze steht für das Licht, das die dunkle Jahreszeit immer mehr verdrängt und dein Thema und Projekt möglich macht: es immer mehr zum Wachsen bringt.
- Nimm das Ei in deine Hände und stell dir vor, dass dein Thema und alles was dazu gehört in diesem Ei enthalten ist. Visualisiere es so konkret wie möglich – mit all deinen Sinnen.
- Dann halte das Ei über die Kerze und stell dir vor, wie die lebensspendende Energie der Sonne – dargestellt durch die Flamme der Kerze – deinem Ei Kraft spendet. Die Kraft, die dein Thema benötigt, um sich im Laufe des Jahres voll entfalten zu können.
- Wenn du magst, kannst du dir auch noch ein Zeichen überlegen, dass für dein Thema steht und es auf das Ei malen.
- Leg das Ei an einen Ort, wo es geschützt ist und wo du es täglich sehen kannst. Damit du immer wieder daran denken kannst, deinem Thema Energie geben kannst, damit es sich bestmöglich verwirklichen kann.
Mit dem Ende dieser Energiequalität – Ende April – übergibst du das Ei Mutter Erde. Bedanke dich bei ihr für ihre Unterstützung.
4-Elemente-Reinigungsritual für dein Haus oder deine Wohnung
Damit das Neue sich formen und wachsen kann, ist es hilfreich, Raum zu schaffen. Alles, was sich den Winter über angesammelt hat, kannst du sortieren und was du nicht mehr brauchst, wegräumen oder verschenken.
Ein Frühlingsputz kann auch dazugehören. Er bringt Frische ins Haus und ist eine kraftvolle spirituelle und energetische Praxis. Du entlässt die Stagnation und den Stillstand des Winters aus deinem Zuhause.
Und ein Reinigungsritual für den Körper bringt dich selbst in Schwung.
Du kannst dabei die vier Elemente in deinen Frühlingsputz mit einbeziehen.
- Luft
Mach immer wieder alle Fenster auf, lass das Licht und die Frühlingsluft herein. Und wenn du Muße hast: Putze die Fenster, dann kann die Sonne noch besser herein zu dir 😉.
- Feuer
Räuchere mit Salbei oder Beifuß, um alte stagnierte Energie zu verbannen. Kehre symbolisch mit einem Besen alles aus. Wenn du dir ausreichend Zeit nimmst, kannst du auf dem Dachboden beginnen, dann den Keller und das Erdgeschoss und abschließend alles zur Haustüre hinauskehren.
- Wasser
Wasche alle Oberflächen und befreie sie von Schmutz. Geh hier auch nach deiner Intuition. Was steht an. Was braucht die Waschung. Du kannst bei deiner nächsten Dusche auch daran denken, dass Wasser auch dich energetisch reinigen kann.
- Erde
Topf deine Pflanzen um, gib ihnen mehr Raum zum Wachsen. Und wenn du magst, kannst du selbst die Erde spüren: Geh barfuß nach draußen.
Reinigungsritual für deinen Körper
Ein Reinigungsritual ab Ostara bring deinen Körper in Schwung, aktiviert deine Selbstheilungskräfte und macht dich fit für das, was kommt.
Jeder von uns kennt ihn – den Löwenzahn. Er ist ein richtiges Superfood und im Frühling der ideale Begleiter für eine Reinigungskur. Einfach zwei Wochen lang beim Spaziergang den Löwenzahn entdecken und genießen.
- Die gelben Blüten des Löwenzahns sind voll von mineralstoff- und eiweißhaltigen Blütenpollen.
- Die Blätterblätter haben einen hohen Eisengehalt, sind reich an Provitamin A und übertreffen mit ihrem Gehalt den von Karotten.
- Die Stängel und die Wurzel enthalten im Frühjahr viel verdauungsanregenden Milchsaft.
AKTIVIERUNGSRITUAL FÜR DEINE LEBENSENERGIE
Mach dir ab jetzt für die warme Zeit dein tägliches Barfußlauf-Ritual. Gehe jeden Morgen - oder wann es für dich passend ist - für ein paar Minuten nach draußen und gehe barfuß über eine Wiese, die Erde oder einen Waldweg entlang. Spüre und genieße Mutter Erde unter deinen Füßen und begrüße den Tag.
Untersuchungen zeigen, dass die elektrische Energie der Erde das körperliche Wohlbefinden fördert. Du stellst eine Verbindung zwischen den elektrischen Frequenzen der Erde und denen deines Körpers her.