WAS SCHAMANISMUS IST UND WARUM ER UNIVERSAL IST
Schamanismus zählt zu den ältesten spirituellen Praktiken der Menschheit. Er ist keine Erfindung einer Einzelkultur, sondern weltweit in vielfältigen Formen gewachsen. Gemeinsam ist allen Wegen eine Grundhaltung: Alles ist belebt, beseelt, verbunden – und wirkt aufeinander ein.
Historische Spuren finden sich auch in Europa. Funde wie die Schamanin von Bad Dürrenberg belegen, dass schamanische Praxis auch in unserem Kulturraum lebendig war. Über Jahrtausende vermittelten Schamaninnen und Schamanen zwischen alltäglicher und nichtalltäglicher Wirklichkeit und wirkten dort, wo Ausgleich nötig war – im Menschen, in der Gemeinschaft und im größeren Gefüge des Lebens.
WARUM SCHAMANISMUS IN DER MODERNEN WELT RELEVANTER IST DENN JE
Viele Menschen spüren einen Verlust an Verbindung: zu Natur, Rhythmus, Übergängen im Leben und zu ihrer inneren Führung. Schamanische Praxis hilft, genau das zu erneuern:
- Verbundenheit erinnern: seine Wahrnehmung öffnen für die grob- und feinstoffliche Ebene.
- Zentrierung finden: Ankerpunkte setzen in einer beschleunigten Umwelt
- Orientierung stärken: Geist, Seele und Körper zusammenführen - nicht nur aus dem Verstand heraus.
Schamanismus ist keine Rückwärtsbewegung, sondern ein zeitloses Handwerk für Gegenwart und Zukunft.
SCHAMANISCHE WAHRNEHMUNG: GROB- UND FEINSTOFFLICH (MIT ÜBUNGEN)
Grobstoffliche Ebene – die Sinne schärfen
Die grobstoffliche, materielle Ebene ist die Welt, die wir mit unseren Sinnen und unserem Alltagsbewusstsein erfassen:
- Sehen (Farben, Formen, Bewegungen)
- Hören (Töne, Geräusche, Stille)
- Riechen (Gerüche, Düfte der Natur)
- Schmecken (Geschmack von Speisen, Getränken, sogar der Luft)
- Tasten (Berührung, Temperatur, Texturen)
Alltags-Übung: „Sinne bewusst nutzen“
Wähle einen kurzen Moment (Kaffee, Weg zur Arbeit) und gehe nacheinander durch die Sinne:
- Sehen: Welche Farben fallen dir auf?
- Hören: Welche Geräusche sind im Hintergrund?
- Riechen: Was liegt in der Luft?
- Schmecken: Spüre die Nuancen deines Getränks oder Essens.
- Tasten: Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen oder die Tasse in deiner Hand an?
Wirkung: Erdung, Präsenz, Klarheit. Grundlage jeder schamanischen Arbeit.
Feinstoffliche Ebene – das subtile Gewebe
Hier wirken unsere Hellsinne mit Atmosphäre, Stimmung, energetische Qualität eines Ortes oder Gesprächs:
- Energie: Wie fühlt sich ein Ort oder eine Person an? Weit, klar – oder eng, schwer?
- Intuition: Ein inneres Wissen oder Gefühl, das ohne logische Begründung da ist.
- Stimmung & Atmosphäre: Die „unsichtbare Qualität“ eines Raums oder Gesprächs.
Alltags-Übung: „Hellsinn Fühlen: was da ist“
Betritt einen Raum oder beginne ein Gespräch. Spüre in den Körper, beobachte was mit dir geschieht und benenne die Qualität.
- Spüre: Wie fühlt sich die Situation in deinem Körper an? Weit oder eng? Warm oder kühl?
- Beobachte: Ändert sich das Gefühl, wenn du dich bewegst oder die Position wechselst?
- Benenne: Finde eigene Worte für diese Qualität (z. B. „ruhig“, „angespannt“, „lebendig“).
Wirkung: Hellfühligkeit oder Feinfühligkeit wächst - du reagierst weniger automatisch und entscheidest bewusster.
Warum das wichtig ist:
Du nimmst nicht nur
was, sondern
wie etwas geschieht, wahr – und kannst gezielt
Ausgleich schaffen.
SCHAMANISMUS IM ALLTAG: KLEINE RITUALE - GROSSE WIRKUNG
Schamanische Praxis beginnt dort, wo du bist:
- Im Gespräch: kurz innehalten, spüren, dann antworten.
- Bei Entscheidungen: Körper und Gefühl befragen: weit/leicht oder eng/schwer?
- In der Natur: bewusst gehen, hören, riechen, den Boden fühlen – die Natur als Gegenüber wahrnehmen.
- Übergänge markieren: Kerze entzünden, Stein ablegen, Dank aussprechen – kleine, klare Gesten für innere Wandlung.
Es geht
nicht darum, jemand anderes zu werden – sondern
mehr du selbst zu sein.
SCHAMANISMUS IN UNSERER KULTUR: WURZELN ERINNERN
In Europa wurden schamanische Traditionen über lange Zeit zurückgedrängt, doch Spuren und Linien
bestehen fort – in keltischem Erbe, in naturverbundenen Praktiken und im lebendigen Wissen von Familien und Lehrtraditionen. Dieses Erinnern ist kein Blick nur zurück: Es verbindet uns mit unserer
eigenen Schöpferkraft und Verantwortung für das Wohl des Ganzen.
Ansätze wie der Core-Schamanismus haben universelle Prinzipien und Techniken zugänglich gemacht. Wer die Methoden erlernt und in den Alltag integriert, kann die eigenen kulturellen Wurzeln neu entdecken – und Wege finden, heute wirksam zum Ausgleich beizutragen.
WO SCHAMANISMUS UNTERSTÜTZT
Bei persönlichen Fragen (Klarheit, Gesundheit, Beziehungen) ebenso wie bei kollektiven Themen (Gemeinschaft, Naturverbundenheit, Wandel). Ziel bleibt gleich: Ausgleich auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene – im Menschen und im größeren Netz des Lebens. So wandelt sich Konflikt in Verstehen, Trennung in Beziehung, Mangel in Fülle.