Jahreskreisfest Beltane - Fruchtbarkeit, Wachstum und Differenzierung

Petra Gompper • Apr. 28, 2024


Beltane, Beltaine, auch Beltene oder Walpurgis– egal welchen Namen wir verwenden - ist eines von acht Jahreskreisfesten und ein Wendepunkt in der Natur. Mit Beltane beginnt im keltischen Jahr die helle Jahreshälfte (Mai bis Oktober). Die kalte dunkle Zeit (November bis März) ist endgültig vorbei und Wärme, Wachstum und die Aussicht auf reiche Ernte bringen Leichtigkeit, Freude und Sinnlichkeit in das Leben zurück.



Beltane - Fest der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Verbindung


Beltane ist das Fest im Jahreskreis, in dem die Fruchtbarkeit und das kommende Wachstum mit reicher Ernte gefeiert wird. Einher gehen die Freude am Leben, der Sinnlichkeit und der Verbindung.


In den nächsten Wochen nimmt die Kraft der Sonne immer mehr zu und regt das Wachstum immer stärker an. Wir können jetzt ganz deutlich sehen, was ab Mitte November in den nicht sichtbaren Bereichen der Erde vorbereitet, ab Februar das erste Mal an manchen Stellen sichtbar und Ende März in Form gebracht wurde.


Die ungestüme Kraft des Aprils geht über in eine zielgerichtete Kraft. Es wird genau ausdifferenziert, was aus allem wird.


Mit dem Mai beginnt eine „erdverbundene“ Zeit, in der es gilt, deine wilde, erdige Kraft zu wecken, damit du dich im Jahreskreis ausrichten kannst: „Wie soll es werden.“


Die Natur zeigt es dir. Die neuen Baumkinderchen, die bisher ihre Keimblätter zeigten und für uns fast alle gleich aussahen, zeigen jetzt, was sie sind. Mit den ersten weiteren Blättern wird sichtbar, ob es eine Buche, eine Eiche oder ein Ahorn wird.


Das ist die Kraft der nächsten Wochen:


Klar festlegen, was die Ausrichtung ist, was es braucht, um das Ziel zu erreichen.

 

Wie sahen unsere Vorfahren Beltane?


Nach dem keltischen Kalender begann mit Beltane der Sommer und war eines der wichtigsten Feste im Jahreskreis. Endlich war der Winter besiegt und mit dem 1. Mai begann eine Zeit der Wärme, des Lichts und der Leichtigkeit.


Beltane war das Fest der „strahlenden Sonne“. BEL bedeutet strahlend, leuchtend, glänzend. TENE oder auch TEINE ist das „Feuer“. In den keltischen Sagen trägt der Sonnengott den Namen „Belenus“, „Bel“ oder „Bal“.


Mit dem Maifest drückten die Menschen ihre Freude aus und hießen den Sommer willkommen. Der Winter, der Kälte, Hunger, Krankheiten und Tod brachte, war endgültig vorbei. Mit der strahlenden Kraft der Maisonne konnte das Leben weitergehen – die Menschen hatten den Winter überlebt. In der damaligen Zeit oft ein Wunder.


Unsere Vorfahren sahen in Beltane die große Vermählung oder auch die Heilige Hochzeit von Himmel und Erde. Auf die Menschen übertragen, war es die Vermählung von Königin und König und dem Land. Die Königin war die Repräsentantin des Landes, der Erde und der Menschen. Der König brachte die Kraft, um alles umzusetzen.


Wendepunkte im Jahreskreis


Unsere keltischen Vorfahren empfanden, dass alles als Kreis innerhalb von Kreisen existierte – nicht linear. Einer dieser Kreise war der Jahreskreis.


Darin gab es eine dunkle und eine helle Seite, die Mondkreise, den Erdkreis oder auch vier besondere Sonnenkonstellationen – die Sonnenfeste mit der Winter- und Sommersonnenwende (Yule und Litha) und die Frühjahrs- und Herbsttagundnachtgleiche (Ostara und Mabon).


Dazwischen lagen die vier anderen Jahreskreisfeste Samhain, Imbolc, Beltane und Lugnasad. Und hier beginnen ebenfalls unterschiedliche Meinungen: für die einen sind es Mondfeste. Die anderen halten es ebenfalls für Sonnenfeste oder für Erdfeste.


Daraus ergibt sich, dass etwa alle sechseinhalb Wochen eine Energie besonders prägend im Jahreskreis ist. Mit Beltane beginnt die Phase des größten Wachstums, verbunden mit einer starken Ausrichtung – der Differenzierung.


Verbinde dich mit den Energien im Jahreskreislauf, genieße den Flow, der entsteht, und lass die Energie in deine Themen und Projekte mit einfließen.


Das Wichtigste:

Lass dich nicht verwirren. Egal, ob Mondfest, Feuerfest oder Erdfest. Feiere dein Maifest so, wie es für dich stimmig ist. So, wie du es für dich am besten in dein Leben integrieren kannst. Denn dann können sich die darin enthaltenen Energien am besten entfalten. Wenn du mit uns gemeinsam die Feste im Jahreskreis feiern möchtest, dann klick hier.


Die 8 Jahreskreisfeste auf einen Blick


Brauchtum und Mythologie


Zu den wichtigsten Bräuchen, die sich bis heute erhalten haben, gehört der Maibaum. In früheren Zeiten wurde in fast jedem Garten ein Maibaum aufgestellt. Erst ab 1741 – mit einem Verbot durch Kaiserin Maria Theresia – wurde der Maibaum an einem besonderen Platz, meist dem Dorfmittelpunkt, aufgestellt. Mit dem Verbot wurden junge Bäume geschützt, die bis dahin zu tausenden für den Maibrauch geschnitten wurden.


Der Maibaum wurde mit einem Kranz aus frischem Grün und Blumen geschmückt und stand für die Vermählung vom Himmel und Erde, von männlicher und weiblicher Energie.


In den Geschichten der Kelten hieß es, die weiße, frühlingshafte Göttin wird mit dem Mai von der roten Blumengöttin abgelöst. Mutter Erde zieht ihr rotes Kleid an und steht damit für die volle Sinnlichkeit und Lust, die uns in dieser Zeit aus allem entgegen springt.


Das Jahreskreisfest Beltane war früher ein Liebesritual und wurde in vielen Kulturen rund um die Welt als Fruchtbarkeitsfeier beschrieben. 


Du möchtest noch mehr über die Jahreskreisfeste wissen und wie du sie feiern kannst? Dann hol dir unseren Jahreskreis-Guide. Darin gibt es für dich Infos zu allen Jahreskreisfesten, Ritualideen und wie du die Energien von Mutter Erde für dich nutzen kannst.


Die Autorin






Petra Gompper ist systemischer Coach, Spezialistin für traditionelle westliche Heilkunde und Betriebswirtin. Sie verbindet, was zunächst nicht zusammenpasst: Spiritualität, Natur und Wissenschaft. Ob problemorientiert oder potenzialorientiert - sie zeigt Menschen, wie sie ihr allerbestes Leben finden können. Sie lebt mit ihrem Mann in Lenningen, glaubt an die Schöpferkraft jedes Menschen, liebt ihre morgendliche Tasse Kaffee, gutes Essen und verbringt gern Zeit mit ihren erwachsenen Söhnen.

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